Verliebtheit

Ja ein wirklich einnehmendes Gefühl diese Verliebtheit. Pubertär ist sie irgendwie. Unschuldig und schön. Sich mit der Decke zuzudecken, die der Liebste in der letzten Nacht umschlungen hatte, aus dem gleichen Becher trinken, mit Bauchkribbeln aufstehen und sich niederlegen oder dieses erstaunliche Gefühl, dass alles was man sich mit diesem Menschen ausmalt sowieso und unabänderlich wunderbar und golden wird. Die Verliebtheit kanns schon und lässt du dich so richtig drauf ein, dann ists einfach wunderschön. Und dann, irgendwann wirds entweder zu etwas Anderem – das entweder immer noch oder dann doch nicht so schön ist – oder du bist gezwungen dich wieder zu entlieben. Oder – und das vergessen die ganzen Hollywoodromantiker fast immer – du entscheidest dich eigenmächtig, dass du dich entlieben willst, weils dir reicht mit der Verliebtheit, weil du weisst, dass du dann doch nicht bei jeder Verliebtheit umziehen und den Malerpinsel in die Hand nehmen musst. Und ist dieses “was wäre wenn…” nicht auch wunderschön? Oder die Gewissheit eine Entscheidung getroffen zu haben? Ja, die Verliebtheit ist tatsächlich etwas pubertäres und wir sollten dieses Gefühl niemals vergessen und dürfen es auch immer wieder erleben und es als Herausforderung verstehen. Eine Herausforderung, die nicht wegzuleugnen ist. Ebensowenig wie Trauer, Hass, Freude, Furcht, Schmerz, Sucht kannst du die Verliebtheit kaum runterschlucken und vergessen. Du musst dich ihr stellen, dich auf sie einlassen – ja! – dich ihr auch mal hingeben um dich dann aber zu schütteln (oder dir an einem Holzmann’schen Detail den Kopf ganz leicht stoßen) um draufzukommen, dass du doch mehr bist als diese Empfindung und die Verliebtheit nicht alles ist und nicht nur einen Ausweg kennt. Ebensowenig wie die Trauer. Oder der Hass. Oder die Freude. Oder der Schmerz. Oder die Furcht. Wir sind mehr als die Verliebtheit und die Pubertät ist ja auch schon eine Weile her. Oder?

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