Beziehung


Wenn sich irgendwo der ganze Wahnsinn der menschlichen Existenz manifestiert, dann hier. Nicht umsonst wird die Familie als jener Moloch bezeichnet, in dem sich die unfassbarsten Dinge abspielen. Beziehungen sind tatsächlich in ihren meisten Ausformungen nichts anderes als abstruse Verschraubungen. Vielleicht waren es einmal nur lockere und noch nachvollziehbare Verflechtungen, aber irgendwann gerät das dann alles außer Kontrolle. Nein, die Beziehungen kann mir keiner schönreden, was da abgeht ist weit abseits jedes humanen Mindestmaßes – Erpressung, Schläge, Vergewaltigung, Verrat und Betrug in all seinen feinen Facetten und Ausformungen wie sie nur der Mensch im Laufe der Geschichte hervorzubringen vermag, das ist es was uns die Beziehungen schenken. Da aber jetzt Advent ist und es schon auch, wie ich meine, schön sein soll, blenden wir das halt mal aus und versuchen das ganze weniger emotional anzugehen. Immerhin gibt es ja Leute, die behaupten, dass alles eine Beziehung ist, dass ich sogar eine Beziehung mit dem Busfahrer habe, der mich eine Station mitnimmt. Und ja, es gibt eine Unmenge von Möglichkeiten – Affären, One-Night-Stands, Monogame Paarbeziehungen, Ehen, Fernbeziehungen, Arbeitsbeziehungen usf. Und unter denen gibts natürlich auch sogenannte glückliche. Das geht dann vermutlich wenn mans mit Hans Söllner hält, der meint man solle weder von Liebe, noch von Treue, sondern nur von Respekt sprechen um zu erklären wie so etwas möglich ist. Da Herr Söllner aber irgendwie ein Prediger ist und uns Prediger halt gar so schräg einfahren heutzutage, ist es schon schwierig das anzuerkennen. Dennoch kommt es der Wahrheit sicher ziemlich nahe. Ändern tuts an dem Beziehungswahnsinn um den sich die Menschheit seit Jahrtausenden verbissen schraubt wenig, aber es erklärt vielleicht das Glück etwas besser, das in all den verschiedenen Wahnsinnigkeiten dennoch immer wieder zu finden ist. Uns wünsche ich dabei alles Gute.

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